Samstag, 4. August 2018

Mein Leben mit Endometriose 2018


Oh wow, wie die Zeit vergeht :)


Danke für alle die fleißig meinen Blog gelesen haben. Lange habe ich meinen Blog ruhen lassen. Es lag wohl daran, dass ich mein Leben komplett umgekrempelt habe. Und dies mit Erfolg - liebe Leser und liebe #endosisters: Ich bin so gut wie schmerzfrei! Unglaublich, aber wahr!
Was habe ich in meinem Leben verändert? Gar nicht so viel, in erster Linie die Einstellung und mehr Achtsamkeit zu meinem Körper und eine komplette Ernährungsumstellung.

Gerne möchte ich euch alles ein bisschen näher erklären: Thema 1 Achtsamkeit zu meinem Körper - ich habe mit Meditation gestartet und mache regelmäßig Yoga mit Entspannungsmusik, dafür stehe ich oft eine halbe Stunde bis Stunde morgens früher auf (zw. 06:00 und 06:30), auch wenn es mir manchmal schwer fällt, das Schöne ist, dass ich viel besser und zufriedener durch den Tag komme :). Diese 20-30 Minuten Mediation und Yoga gehören einfach nur mir und das ist einfach toll. Währenddessen entfaltet sich mein Porridge in der Küche und ich kann nach meiner morgendlichen Bewegung gemütlich mein Lieblingsfrühstück zu mir nehmen und einen Tee schlürfen. Danach geht es mit meinem Hund eine Runde um den Block und dann wird voller Elan und Zufriedenheit gearbeitet. Ich kann euch echt sagen, ich bin wirklich entspannter. Mittlerweile mache ich das nicht jeden Tag, und wenn ich dann mal in der Arbeit gestresster und gereizter bin sag ich mir wieder, ach wärste mal eine Stunde früher aufgestanden und hättest du dich um dich gekümmert, dann wäre heute ein entspannterer Tag - die Lösung dafür: Dann gönne ich mir nach Feierabend meine 20-30 Minuten. Und wenn dann wieder mal so eine Zeit ist, dass ich nach Feierabend kaputt auf die Couch falle und einfach nur faul sein möchte, dann gönne und genieße ich auch diese Zeit. Man darf sich zu nichts zwingen, aber erfahrungsgemäß weiß ich, dass es jeden Tag optimal wäre, und jeden zweiten Tag es auf alle Fälle machbar ist :). Probiert es einfach selbst aus!

Vor ca. einem Jahr habe ich mir einen Bauchmassage Kurs mit Atemübungen gegönnt - ich kann jedem nur dazu raten. Da wir ja manchmal unter Blähbauch leiden macht das auf alle Fälle Sinn. Gönnt euch ein duftendes ätherisches Öl, bei dem ihr sofort Ruhe und Freude verspürt und dann geht's los - tief in den Bauch ein und aus atmen und fleißig massieren - für eine genaue Anleitung kontaktiert mich einfach ;).

So und nun zu dem großen Thema ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG …. es war hart und nicht einfach, mit Höhen und Tiefen vielen Tränen, aber ich fühle mich so fit, wie nie zuvor. Und ich hatte seit der Umstellung (die mind. 1 Jahr gedauert hat) vielleicht nur noch 2-3 Mal Schmerzen, die oft auch stressbedingt waren! Unglaublich! Ich bin so begeistert und glücklich und voller Freude und Elan. Nein ich habe keine Diäten probiert und bin gescheitert, sondern meine komplette Ernährung umgestellt auf: BIO, zu 80% regional und VEGAN, KEINEN (selten) KAFFEE und (leider selten) SCHWARZEN TEE. Dafür viel GRÜNEN TEE :). Ich habe ja von meinen Unverträglichkeiten geschrieben: Milcheiweiß und Gluten... das war schon sehr hart und ich habe nach 3 Wochen einen schlecht-gelaunten Gluten-Entzug erlebt, aber danach ging es gut voran! Meine Schmerzen wurden schon besser, aber ich fühlte mich insgesamt noch nicht so wohl und meine Darmaktivität war auch noch stark beeinträchtigt, somit habe ich Anfang des Jahres beschlossen, ich teste nun mal VEGAN - auf was sollte ich denn noch weiter verzichten? Nur noch Eier und Fleisch und Salami und Schinken, da ich eh fast kaum noch Salami und Schinken gegessen habe, war es absolut kein Problem auch noch auf Eier und Fleisch zu verzichten. Mit den Gummibärchen viel es mir ein bisschen schwer, aber mittlerweile mag ich die gar nicht mehr ;). Gesunde vegane Ernährung bedeutet natürlich auch zuckerarm und zu 90% selbst gekocht/zubereitet und in meinem Fall (Endometriose) noch histaminarm. Dies alles viel mir gar nicht mehr so schwer, denn relativ schnell merkte ich eine Verbesserung meiner Gesundheit und fühlte mich auch viel fitter und aktiver. Und ich habe erkannt, dass ich mich selbst nicht unter Druck setzen darf - sprich mir nicht andauernd vorzuwerfen du musst aber das und das Essen und darfst aber dies und dies nicht - wenn ich Lust auf eine Packung Chips habe (ich weiß danach geht es mir mit dem Darm nicht so gut) dann gönn ich sie mir trotzdem! Und ich fühle mich wohl dabei und genieße diese Tüte Chips in vollen Zügen :).
Was mir ab und zu noch schwer fällt ist, dass ich kaum noch Alkohol vertrage … ab und zu gönn ich mir mal ein Gläschen, aber wenn ich eine Weißweinschorle trink oder einen Aperol Spritz oder ein Schnäpschen dann darf ich nicht weitertrinken, sonst geht es mir nicht gut und ich verbringe die Nacht wieder auf dem Klo. Aber so ist es, es gibt ja mittlerweile schon gute und leckere Alternativen :). Zum Thema histaminarm: Alles ausprobieren, aber nur nie Hand voll ;) ...also eine Hand voll Erdbeeren ist ok, zwei Hände - böse Konsequenzen ;) … dies gilt auch für Tomaten (die esse ich generell nicht mehr, vermisse sie aber nicht, Tomatensauce wenn es geht, meide ich auch), Aubergine uvm. … . Und wichtig, wenn man was stark Histaminhaltiges zu sich nimmt - auf keinen Fall Alkohol an dem Tag trinken, da würden schon 3 Erdbeeren reichen ;).
Vor ca. 1 1/2 Jahren hatte ich beim Einkaufen mal einen richtigen Tiefpunkt, den ich nicht so schnell vergessen werde - ich hatte beruflich viel zu tun und hatte nichts mehr zum Essen zu Hause - wollte also nur schnell in den Supermarkt - Leute ich habe einfach nichts gefunden! Nach 20 Minuten Höllenlauf im Supermarkt habe ich mich für "Sushi" entschieden und ein Matcha-Grüntee-Getränk. Völlig frustriert und genervt, denn ich hatte Hunger und wollte nicht kochen, sondern einfach nur schnell Essen. Gegenüber an der Kasse waren 2 Leute in meinem Alter und hatten Pizza und Bier auf dem Einkaufsband - da bin ich geplatzt und die Tränen kullerten - es war grausam, ich wollte einfach auch nur eine Pizza essen und mal ein leckeres kühles Bier trinken! … aber auch den Abend habe ich überstanden und somit habe ich immer eine Bio-Glutenfrei-Pizza-Fertigmischung bei mir zu Hause :). Sowas hilft und kochen ist für mich Entspannung geworden - die Küche ist mein Raum zum "Atmen und Ankommen". Und ob ich jetzt 10-15 Minuten warte bis die Pizza fertig ist - Mensch in der Zeit kann ich mir schnell was Leckeres selbst zaubern!






Ihr merkt, der Anfang einer kompletten Lebens- & Ernährungsumstellung ist nicht einfach, aber machbar und das Glück und die Zufriedenheit im "neuen" Leben ist garantiert! Da ich nun mit meinen Erfahrungen gerne auch anderen Endometriose-Betroffenen und anderen Menschen mit chronischen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen helfen möchte, habe ich mich weitgebildet und starte ab sofort neben meinem Hauptberuf einen Beratungsberuf. Ich habe im Februar meine Prüfung zur Ganzheitlichen Ernährungsberatung (Paracelsus Schulen Hamburg) mit Erfolg abgeschlossen und ich werde im Herbst ein Yoga-Trainings-Seminar starten, sowie im Herbst eine weiter Fortbildung starten: Funktionelle Medizin.
Ab September 2018 werde ich mit meiner Beratungstätigkeit in Hamburg starten und freue mich auf zahlreiche Interessierte und Hilfesuchenden. Ich werde auch Online-Beratung anbieten, sowie einen Endometriose-Austausch in Hamburg für Endometriosebetroffene organisieren. Bitte teilt fleißig meinen Blog und ich freue mich auf Feedback.

UPDATE: Durch meine Erfahrungen und mein Wissen zu den Themenschwerpunkten Endometriose & Ernährung, Endometriose & Achtsamkeit, Endometriose & Bewegung haben ich meinen Traum verwirklicht und mich als ganzheitliche Ernährungsberaterin selbständig gemacht. Hier zu meiner Website: Lebensknospen, oder folge mir bei instagram: @lebensknospen