SCHMERZEN





 Schmerzen…die ewige Suche nach einer Antwort







Laut vielen Ärzten ist der PMS Schmerz ein ganz normaler Schmerz. Jeder Mensch hat ein anderes Schmerzempfinden. Aber so wild kann alles ja gar nicht sein, denn nach 2-5 Tagen ist doch alles wieder gut! Ich durfte mich ab 14 Jahren mit Regelschmerzen auseinandersetzen. Vorerst waren es wirklich nur minimale Schmerzen... das Übliche Zwicken im Bauchbereich und die bekannten Rückenschmerzen. Mit 19 Jahren wurde es teilweise unerträglich - meine Regelblutung wurde immer intensiver (7 Tage und sehr sehr starke Blutungen) und langsam wurden die Schmerzen unerträglich. Zum Glück gibt es ja gute Schmerzmittel, damit konnte ich den Arbeitstag überstehen ;)....nach und nach habe ich versucht (da ich die Anitbabypille nahm) zu den ausgrechneten Regeltagen mir 2 Tage frei zu nehmen, damit ich mich meinen Schmerzen komplett hingeben konnte! Natürlich gehe ich seit ich 15 Jahre alt bin einmal im Jahr zum Frauenarzt. Die starken Blutungen und die Schmerzen teilte ich mit.... tja ich kann sagen, ich habe leider teilweise das Vertrauen in die Ärzte verloren. Ich habe 6 Jahre lang x-Frauenärzte(innen) besucht und war in 3 Krankenhäusern...es konnte mir keiner helfen, bis ich glücklicherweise an meine jetztige Frauärztin geraten bin! Dazu aber später.

2 Arztgeschichten sind mir Tief im Kopf hängen geblieben: 1x Ich war 20 Jahre alt, konnte vor Bauchkrämpfen weder sitzen noch stehen - die Schmerzmittel wirkten nicht mehr - somit ab ins Krankenhaus, Notaufnahme...könnte ja auch der Blinddarm sein, laut meiner Frauenärztin war alles in bester Ordnung! Ich habe 4 Stunden im Krankenhaus verbracht: Mit der Diagnose - starke Bauchkrämpfe - danke! Als wüsste ich das nicht selbst...Schonkost und Schmerzmittel....ja ich weiß nach 2 Tagen ist alles wieder gut! In diesem Krankenhaus wurde ich von der Darmabteilung in die Gynäkologie und wieder retour geschickt - keine konnte irgendetwas feststellen...der Gynäkologe war mein Lieblingslacher...ein junger Arzt, der mich fragte wie lange ich schon die Antibabypille nehme etc... und während der Untersuchung fragt - hatten Sie schon einmal Geschlechtsverkehr...häää???? Ich nehme seit meinem 15.Lebensjahr die Anitbabypille und bin in einer Beziehung...sie sehen gerade in meine Vagina und fragen mich ernsthaft ob ich schon einmal Geschlechtsverkehr hatte?! HALLO ICH HABE SCHMERZEN UND BRAUCHE HILFE!!!! *hihi*... im Nachhinein muss ich über diesen Vorfall nur noch grinsen! Die zweite tolle Diagnose habe ich gut 1 Jahr später von meiner Frauenärztin erhalten (mittlerweile schon zum 4ten Mal gewechselt!): Die Schmerzen wurden leider immer schlimmer, ich habe eine sehr leichte Anitbabypille erhalten, die ich auch 6 Monate durchnehmen sollte - tja mein Zyklus mag mich einfach und meldete sich automatisch trotz Pilleneinnahme nach 3 Monaten mit heftigen schmerzhaften Blutungen. Mittlerweile waren die Blutungen schon so schmerzhaft, dass ich immer zu meinen Tagen arbeitsunfähig war und in Embryostellung mit Wärmflasche und Tee im Bett lag. 3-4 Schmerzmittel reichten oft nicht. Jährlicher Arzttermin...ich schildere meiner Ärztin die Schmerzen, dass ich es bald nicht mehr aushalte...Antwort: Sind Sie froh, dass sich Ihr Körper meldet, wenn es ihm nicht gut geht! ÄH WIE BITTE?!? Ja schon, aber nicht so, dass ich nicht aufstehen kann!!! 

...ok somit Arztwechsel.... 

Die Schmerzen sind von Monat zu Monat schlimmer geworden - in meinem Frankreichurlaub konnte ich über eine Woche nicht auf die Toilette gehen, trotz Abführmittel....natürlich sofort ins Krankenhaus - sie haben zu viel Rotwein getrunken...ach ja, danke! Hmm klarerweise war nach 10 Tagen alles wieder gut...aber 4-5 Wochen später natürlich wieder dieselben Schmerzen und 3 Tage lang konnte ich keinen Stuhlgang nachweisen! Trotz angepasstem Essen - ich habe am Tag vor meinen blutigen Tagen oft nur noch Tee getrunken und leichte Kost gegessen, teilweise nur Zwieback...an den ersten 3 Tagen konnte ich kaum etwas zu mir nehmen... tja und dann war alles wieder ganz normal - als hätte ich nie Schmerzen gehabt!
Nun habe ich mit all dem abgefunden, es ist ja mit mir alles in Ordnung - laut den x-Ärzten... Mensch vielleicht bin ich echt sehr schmerzempfindlich, ich habe zu mir selbst gesprochen," stell dich nicht so an! Es sind ja eh nur 2-3 Tage im Monat, dann ist alles wieder vergessen, den Schmerz musst du aushalten. Versuche zu entspannen, versuche, dass du nicht arbeiten musst - ansonsten denk dran, die Tage vergehen und danach bist du wieder wie frisch geboren!"

Tja über die Jahre hinweg wurde es leider nicht besser, sondern noch schlimmer, mittlerweile nach 5 Jahren habe ich vor Schmerzen erst einmal gebrochen. Ich hatte das Gefühl ich muss auf die Toilette, aber es passierte nichts und ich hatte nur Schmerzen - Schmerzen - Schmerzen. Es war grausam und unerträglich.

Somit habe ich mich erneut auf die Suche eines neuen Frauenarztes gemacht... eine Freundin hat mir einen Artikel über Endometriose geschickt (DANKE TINA!) und meinte - hmm vielleicht hast du das? 
Ich bin natürlich zum Arzt und hab ihn diesen vorgelegt, könnte es sein, dass ich diese Krankheit habe? NEEEEIIINN auf keinen FALLL! Ach ja - ok, dann bin ich ja froh! - ok ich probiere gerne eine neue Antibabypille.... man merkt ich habe mich mittlerweile selbst aufgegeben und einfach mein Schmerzleben hingenommen!
Jedoch mittlerweile hatte ich auch beim Sex Schmerzen, egal welche Stellung, es war unerträglich...ignorieren half, aber es war schwer zu ertragen und keine Freude noch Lust vorhanden! Nachdem ich wiedereinmal brechend über der Kloschüssel hing, dass war 2011 sagte ich mir, es geht so nicht weiter und startete einen neuen Versuch nochmals einen neuen Frauenarzt zu finden....ich musste ein halbes Jahr auf den Termin warten! Egal, ich warte gerne!

Und endlich ein kleiner Lichtblick. Meine Ärztin meinte, es könnte Endometriose sein - sie leitet mich mal zu einem Spezialisten weiter - in die Endometrioseklinik Altonaer Strasse. Ich war sofort Feuer und Flamme. Endlich geht etwas voran. Ein paar Monate später hatte ich einen Gesprächstermin und Ultraschalluntersuchung - laut dem Arzt (für mich einer der besten Endometrioseärzte in Deutschland) seht es stark nach Endometriose aus - jedoch um 100%ig sicher zu sein, musste eine Bauchspiegelung gemacht werden. Überhaupt kein Problem - wann kanns losgehen? Nein ich hatte keine Angst vor einer kleinen OP, ich wollte einfach nur wissen, was mit mir los ist. Februar 2012 war es dann soweit - Bauchspiegelung und Nachgespräch.
Bei dem Gespräch spürt man schon - obwohl man noch leicht benommen ist - wie ernst es um einen steht und mein Arzt hat nicht wirklich gelächelt. Einer der wenigen Wörter die bei mir hängen geblieben sind waren: Unglaublich, dass Sie das überhaupt noch so ausgehalten haben. Kurz und Knapp ich habe die höchste Endometriosestufe erreicht und mein kompletter Enddarm ist mit Herden befallen, sowie mein Blinddarm, ein Teil der Scheide. Normalerweise werden die Herde bei der Bauchspiegelung schon entfernt, aber in meinem Fall ist es etwas kritischer gewesen, da sich die Herde schon an die Darmwand mitverwachsen haben musste eine große Operation getätigt werden.
Wenn ich keine Schmerzen hätte, hätten Sie die Operation nicht gerne gemacht. Sprich es steht fest, dass ein Teil meines Darmes entfernt wird, ich einen künstlichen Darmausgang bekomme (der wieder zurückverlegt wird) und es wird versucht so viel wie möglich zu entfernen. Phhuuu, ein Schlag ins Gesicht, ich muss trotzdem gestehen, ich war erleichtert, endlich weiß ich, dass meine Schmerzen gerechtfertigt waren und ich froh bin, dass Sie irgendwie gelindert werden...was alles noch auf mich zukommen wird,war mir in diesem Moment nicht bewusst! Mehr dazu in meinem Blog: DIE OP's

UPDATE: Durch meine Erfahrungen und mein Wissen zu den Themenschwerpunkten Endometriose & Ernährung, Endometriose & Achtsamkeit, Endometriose & Bewegung haben ich meinen Traum verwirklicht und mich als ganzheitliche Ernährungsberaterin selbständig gemacht. Hier zu meiner Website: Lebensknospen, oder folge mir bei instagram: @lebensknospen


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